Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Energiekosten senken, Klima schützen. Neuhaus am Rennweg erstellt Quartierskonzept am Apelsberg.
Etwas für den Klimaschutz tun, gleichzeitig Energiekosten senken sowie Anreize für sinnvolle Investitionen schaffen – das ist das Ziel der Stadt Neuhaus am Rennweg für das Quartier Apelsberg im Rahmen der Projektinitiative „PIQ – Projekte im Quartier“. Initiator ist die TEAG Thüringer Energie AG. Nach einer Bewerbungsphase wurden insgesamt 20 Quartiere in Thüringen ausgewählt.
Integrierte Quartierskonzepte zeigen unter Beachtung städtebaulicher, denkmalpflegerischer, baukultureller, wohnungswirtschaftlicher, demografischer und sozialer Aspekte die technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale im Quartier auf. Sie zeigen, mit welchen Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig die CO₂-Emissionen reduziert werden können. Diese Quartierskonzepte bilden eine Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für eine an der Gesamteffizienz energetischer Maßnahmen ausgerichtete quartiersbezogene Investitionsplanung.
Die TEAG wird durch die Kombination des KfW-Förderprogramms 432 „Energetische Stadtsanierung-Zuschuss“ und der Thüringer Förderrichtlinie „Gewährung einer Zuwendung für Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen in Kommunen“ ein integriertes Quartierskonzept in Neuhaus am Rennweg erstellen lassen. Kosten entstehen für die Stadt nicht. Die öffentliche Ausschreibung zur Konzepterstellung hat das Büro EnergyEffizienz GmbH aus Lampertheim (Hessen) gewonnen.
Das Quartierskonzept stellt neben dem in der Aufstellung befindlichen Touristischen Entwicklungskonzept ein weiteres Teilkonzept in der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) dar, welches den Aspekt des Klimaschutzes am Apelsberg genauer untersucht und daraus resultierend Maßnahmen entwickelt. Aufgrund der engen Verflechtung zum ISEK soll die Mitwirkung der Bürger*innen im Zuge des Beteiligungsverfahrens des ISEK´s erfolgen.
Der Startschuss des Projekts fiel bereits am 26.05.2021 in Anwesenheit der Umweltministerin Anja Siegesmund auf dem Gelände des Schulcampus am Apelsberg. In einem nächsten Schritt ist die Projektvorstellung im ersten öffentlichen Bürgerforum am 14.09.2021 geplant. Anschließend wird Anfang Oktober das Projektteam mit einer Ortsbegehung starten und weitere Daten zu Gebäuden im Quartier Apelsberg aufnehmen.
Dies schließt auch das Fotografieren von Gebäuden von der Straße aus mit ein.
Der unten angefügten Quartiersübersicht können Sie entnehmen, ob sich Ihr Gebäude im Bereich des Quartiers befindet. Wer nicht will, dass sein/ihr Gebäude auf diese Weise erfasst wird, kann hiergegen Einspruch einlegen. Dieser ist bis 24.09.2021 an das Projektteam zu richten, entweder per Telefon (06206-5803581) oder per E-Mail ( ).
Der Stadtrat der Stadt Neuhaus am Rennweg hat in seiner Sitzung am 18.01.2021 Leitbild und Entwicklungsschwerpunkte zur Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wie folgt beschlossen:
Leitbild „Neuhaus als Wirtschafts- und Lebensmittelpunkt der Region“
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Entwicklungsschwerpunkte
Wirtschaftsförderung als Lebensgrundlage in unserer Region
Modernes Verwaltungszentrum am Rennsteig
energieautarke Stadt für unternehmens- und verbraucherfreundliche Betriebskosten
Breitbandausbau für alle Bereiche
Verbesserung der Verkehrswegeinfrastruktur
Quartiersentwicklung und Wohnumfeldverbesserung
Klinik und Gesundheitspark Neuhaus am Rennweg
Stärkung Schulcampus
Jugendarbeit und Jugendbeteiligung
Mut für neue Wege |
Auch wenn die Stadtentwicklung in Neuhaus am Rennweg durch Bürgermeister, Stadtrat und Stadtverwaltung fortlaufend betrieben wird, gibt es doch Phasen besonderer Intensität in ihrer Planung und Umsetzung.
In den vergangenen Jahren wurde mit Projekten wie der Neugestaltung des Marktes oder der Neugestaltung des Platzes vor dem ehemaligen Landratsamt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) aus dem Jahr 2010 umgesetzt.
Jetzt soll die Stadtentwicklung noch einmal durchstarten und mit der Fortschreibung des ISEKs noch offene Projekte auf den Prüfstand stellen aber auch neue, zukunftsweisende Ansätze entwickeln.
„Um einen jungen unverstellten Blick auf unsere Stadt zu bekommen und zu erfahren, was sie attraktiv für junge Menschen macht, haben wir die Fachhochschule Erfurt für die Planung gewonnen“, so Bürgermeister Uwe Scheler.
„Natürlich erwarten wir auch innovative Ansätze aus den studentischen Arbeiten, die den aktuellen Wissensstand der Hochschule in unsere Region tragen“, so Scheler weiter. Darüber hinaus wurde das Planungsbüro IPU aus Erfurt verpflichtet, das die Ergebnisse der studentischen Arbeiten aufgreifen und in einem knapp einjährigen Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung zu einer Neuauflage des ISEKs führen wird.
Das neue ISEK wird dann für 5 weitere Jahre die Arbeitsgrundlage der Stadtentwicklung und auch Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln aus der Städtebauförderung sein.
Bevor es so weit ist und das neue ISEK im Mai 2022 durch den Stadtrat beschlossen werden kann, steht jedoch der mehrstufige Planungs- und Beteiligungsprozess an. In den Sommermonaten werden sich die Mitarbeiter der IPU GmbH einen detaillierten Blick auf die Stadt verschaffen und das Stadtgebiet sowie Informationen und Datengrundlagen analysieren.
Mitte September startet dann der Beteiligungsprozess mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung, der im Verlauf der Planung noch zwei Zukunftswerkstätten folgen werden. Sofern das Pandemiegeschehen dies zulässt, sollen die Veranstaltungen als Realveranstaltungen durchgeführt werden.
Flankierend wird es jedoch auch die Möglichkeit zu digitaler Beteiligung über die Online Plattform „Neuhaus.ipu-mitmachen.de“ geben. Auf dieser werden nach ihrem Start im kommenden Monat aktuelle Informationen und Ergebnisse aus dem Planungsprozess veröffentlicht.
„Wir wollen eine breite Bürgerbeteiligung in der Planung erreichen und gern Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft aufgreifen. Das große bürgerschaftliche Engagement, das Neuhaus am Rennweg auszeichnet, soll erhalten bleiben und sowohl die Planung wie auch die Umsetzung der Projekte aktiv unterstützen.
Es sind alle aufgerufen sich real oder digital an der Planung zu beteiligen“, so Bürgermeister Uwe Scheler.